Haus Kepler

Magieschule: Wahrsagerei, hell
Patronin: Katharina Kepler
Hausfarbe: Grün
Wappentier: Ziege

Haus Kepler nimmt Magi auf, die die Fähigkeit besitzen, die Zukunft vorherzusehen. Diese ist nicht weit verbreitet und gilt zudem vielen Magi als Humbug. Dennoch bilden Prophezeiungen und Wahrsagerei ein wichtiges Fundament der magischen Gesellschaft. Die oberste Magistratin selbst war einst Mitglied des Hauses Kepler. Zusätzlich legt das Haus besonderen Wert auf Naturmagie.

Wahrsagerei ist keine leichtgewichtige Magieform, auch wenn anderen sie oft von oben herab behandeln: Nur diejenigen mit der Gabe können die Zeichen tatsächlich lesen. Diese Art der Magie geriet allerdings in Verruf, weil viele ohne die erforderliche Gabe sich daran versucht haben und versuchen. Wahrsagerei lässt sich leicht vortäuschen und ist daher ein Tummelplatz für Scharlatane aller Art. Es gibt zahllose Methoden der Wahrsagerei: Sterndeuterei, Kartenlegen, Lesen im Kaffeesatz, Kristallkugeln, das Lesen aus den Eingeweiden von Opfertieren und vieles mehr. Ursprünglich kommen aber alle Formen der Mantik, wie die Eingeweihten ihre Magieform bezeichnen, aus dem Fernen Osten, weswegen Meditation ein entscheidender Teil der Ausbildung ist. Wahrsagerei ist häufig eine Frage von und nach kleinen Details, und zahlreiche Mantiker befragen fast obsessiv auch vor der kleinsten Entscheidung ihre Kunst. Große Prophezeiungen hingegen (Weltuntergangsvorhersagen, Todesvorahnung, große Schicksalsvorhersagen) sind eher selten.

Die Patronin der Mantik, wie sie am NIMBUS gelehrt wird, ist die Schwäbin Katharina Kepler. Das Magi-Blut war stark in ihrer Familie, den Guldenmanns, und brachte zahlreiche einflussreiche Magi hervor. Katharina hatte einen eher ungewöhnlichen Weg gewählt und einen Unbegabten geheiratet. Ihr Mann Heinrich verließ jedoch bald nach der Geburt ihres ersten Sohnes Johannes, des späteren kaiserlichen Astronomen, die Familie, um Söldner zu werden, weil er sich nur so Katharinas magischen Einflüssen entziehen konnte. Er wollte mit der Welt der Magie nichts zu tun haben und litt sehr darunter, dass die Gabe auch an die vier Kinder weitergegeben wurde. Als er schließlich endgültig die Familie verließ, starb er nur wenige Zeit später einen schlimmen Tod. Gerüchten zufolge soll die Familie Katharinas und gar sie selbst nicht ganz unschuldig daran gewesen sein. Heinrich drohte die Geheimnisse der Magi zu verraten und stellte so eine Gefahr dar. Katharina versuchte, mit Hilfe ihrer Magie positiven Einfluss auf ihre Heimatgemeinde Leonberg zu nehmen. Doch 1615 denunzierten andere Frauen ihres Heimatortes sie und klagten sie der Hexerei an. 14 Monate lang lag sie in Ketten. Nur aufgrund der Intervention ihres Sohnes Johannes wurde sie 1621 freigesprochen, seine Begabung in Geistesmagie soll hierbei eine ausschlaggebende Rolle gespielt haben. Nach dem Freispruch zog sie sich bitter enttäuscht aus der Welt der Unbegabten zurück, indem sie 1622 ihren Tod vortäuschte.